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 Norwegen 2005 - Skizzen einer Reise

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Freitag, 21. Oktober 2005
  • 6.30 Uhr Unsanftes Wecken vom Handy-Alarm! Das nennt sich nun Urlaub; aber was solls, 8:30 Uhr war schon das Briefing und vorher musste ja der Hund noch ausgeführt werden und Frühstücken wollten wir ja auch noch. Dank einer charmanten Einführung im perfekten Englisch durch unsere Guide Chantal waren natürlich alle sehr gespannt auch wenn keiner so genau wusste, was ihn erwarten würde.

  • Wo ist der Hering, wer hat den Hering gesehen? Da die Einheimischen Spezis nur wussten, das er dieses Jahr eine Woche später dran war (Bummelhering) hatte man sich entschlossen, die Ausfahrt nicht in den Tysfjord sondern in den Vestfjord zu verlegen, da waren zumindest 2 Tage vorher schon Orcas gesehen wurden. Also hieß es zunächst erst einmal mit dem Bus zum Schiff, Anke und ich wurden vorher noch mit Überlebensanzügen bedacht, denn wir wollten ja auch das Zodiac benutzen. Nach 1-stündiger Busfahrt, welche Chantal mit einer Reihe von interessanten Infos überbrückte, wurde auf das Schiff gewechselt, unser Zodiac schwamm immer am Schlepptau hinterher;

  • von nun an sah es aus wie im Film Titanic; ständig waren Menschen an der Schiffsspitze zu finden; dick eingemummelt und mit allerlei Fototechnik bewaffnet; aber nicht auf der Suche nach Eisbergen, sondern was sonst, nach Walen und hier speziell die Spezies der Orcas, Kaum war der Hafen verlassen, wechselten Kapitän und Crew ständig zwischen Handy und Fernglas. Zunächst ging es Richtung Lofoten, irgendwann bekam der Kapitän die Info, das Fischer am Morgen Orcas gesehen hätten, also wurde Kurs aufgenommen, bloß wo finden? Der Vestfjord ist ca 100 km lang und über 40km breit und der Orca zwischen 6 und 7 Metern lang, aber dafür verdammt schnell, bis zu 55 km/h; und tauchen kann der auch noch; jedenfalls suchten alle Augen immer wieder die Meeresoberfläche ab, um doch irgendwo eine Finne oder Fluke zu entdecken; selbst der Mastkorb wurde besetzt (wie auf den alten Segelschiffen), aber irgendwie waren die Orcas verschwunden, und trotzdem wurde man das Gefühl nicht los, man wird beobachtet, aber wie gesagt (Bummelhering und damit auch Bummel-Orca)

  • Anke und ich machten uns inzwischen langsam Sorgen um Lana, denn die war ja zu Hause im Bungalow geblieben; Was würde sie anstellen? Und wir waren lange noch nicht zurück! Gebucht hatten wir ursprünglich Zodiac-Trip (Dauer ca. 3h vielleicht mit An- und Abreise 5h)

  • Irgendwann hieß es dann doch Kurs Richtung Heimat-Hafen aufnehmen und es ging volle Fahrt gegen die Wellen; Die Gischt stiebte bis zur Brücke und vertrieb ganz schnell die letzten Enthusiasten vom Vorschiff. Da das Schiff jetzt einer Achterbahn glich, verschwanden fast alle im Aufenthaltsraum und viele versuchten der Schaukelei durch Schlafen zu entgehen. Und unser Zodiac turnte auf den Wellen hinterher. Anke und ich hatten das Glück und wurden zum Kapitän auf die Brücke eingeladen; ist schon toll, wie so ein Schiff heute mit Autopilot fährt und der Kapitän die Route und Seekarte auf dem Rechner hat; bleibt nur noch das Radar und das Fenster zu überwachen um nicht irgendwelche Mini-Boote in die Jagdgründe der Orcas zu versenken...

  • Inzwischen wurde es schon dunkel und der Heimathafen immer noch nicht in Sicht! Unsere Sorgen um Lana wuchsen, konnten wir doch überhaupt nicht damit rechnen, das alles so lange gehen würde (Chantal sagte später, das es der längste und weiteste Ausflug – über 90 nautische Meilen- bisher war; und wir waren dabei)! Hatte Lana schon den Bungalow zerlegt und das halbe Dorf zusammen gebellt? Jedenfalls unser Gewissen war richtig schlecht. Endlich haben wir doch den Hafen erreicht und in den Bus gewechselt; noch 1 Stunde! Während die meisten schliefen, haben wir uns eine Strategie für Lana ausgedacht: Anke begrüßt Lana und ich kümmere mich um die Sachen; Und dann die Überraschung: Lana hatte geschlafen und alles war Top in Ordnung, der Hund hatte halt immer Vertrauen, das wir wieder kommen; dafür gab es natürlich dickes Lob, extra Streicheleinheiten und Leckerli. Und wir wussten schon, der nächste Tag gehört Lana!

  • Da alles noch gut ausgegangen war, haben wir uns noch ein Video mit den schönsten Aufnahmen der letzten Jahre angesehen --> a) es gibt sie wirklich, die Orcas und b) einfach traumhaft schöne Tiere

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